Imre J
1 listopada 2023 r.
Vorweg gilt es dem Gastgeber zu gratulieren: Unter Einsatz geringer Mittel und blumiger Sprache läuft in Grub ein Beherbergungskonzeot, bei dem der Gast objektiv wenig bemängeln kann, sich aber am Ende des Tages doch wie eine grupfte Gans fühlt. Es ist die Gastronomie des 'Ja, aber..." Ja, die Betten sind in ein Weinfass eingebaut, aber ist ein Zimmer mit vielleicht 15m² eine Suite. Das Konzept bietet in einem ehemaligen Wirtschaftsgebäude Zimmer mit und ohne Weinfass. Die Fässer sind natürlich ungebraucht, aber so groß, dass sich die Fenster nicht gut öffenen lassen. Der Raum ist stickig und heiß, denn auch die Türe muss zu bleiben. Ja, der Innenhof ist ein Traum, aber wenn bis in die frühen Morgenstunden gelärmt und geraucht wird, ist das unerträglich. Der Kühlschrank ist offen, der kann trinken, soviel er will - die Räume sind überhaupt nicht gegen Schall und auch gegen den Zigarettenrauch isoliert. Ja, es ist romantisch, wenn aber die Dame zwei Zimmer weiter gegen halb Drei ihrer Erregung freien Lauf lässt und das praktische alle hören, ist es weniger lustig. Ja, das Konzept funktioniert, aber auch, weil auchscheinlich überall gespart wird. Für Abendessen, Rezeption und Frühstück ist eine Person zuständig, die nicht vor Ort bleibt. Also kommt es zu Störungen in der Nacht. Ja, es gab ein Abendessen, aber ein Teelicht pro Platz im hellerleuchteten Frühstücksraum als "Candel-Light-Dinner" zu bezeichnen, ist doch mutig. Ja, das "Dinner" war gut und treichhaltig, aber weil eben nur eine Person 'alles'macht, hatte der der Frizzante schon massiv an Temperatur gewonnen und war schal und abgestanden. Auch dass die beworbenen regionalen Spezialitäten und hausgemachten Aufstriche von "Resch & Frisch" bzw. von der Fa. "Landhof" stammen, ist wohl weniger "Deluxe" Ja, auch das Frühstück ist ok, aber bestenfalls rustikal und nicht zum "Kurzaurlaub Deluxe" passend. Die Butter war bereits eine Woche über dem Ablaufdatum, eine Urgenz nicht möglich: Die einzige Angstellte war irgendwo unterwegs. Ja, Küssler ist ein Weinbauer, aber tatsächlich gehört ihm das halbe Dorf und an jeder Ecke prangt sein Logo. Wiederum: Eine Person muss alle Standorte betreuen, daher ist sie nie zu finden. Ja, die Weine sind gut, aber nicht außerhalb des Üblichen. Ich weiß, was mir schmeckt, das wurde bestätigt. Gekostet wurden vier Weißweine, ein Rosé und ein Rotwein. Was stehet auf der Website dazu: "Dort kostet ihr in dieser einmaligen Atmosphäre 4, 5 Weißweine, 2,3 Rotweine und den Rosé". Ah ja! In Summe: viel Marketing (Hütet Euch vor dem Küssler-Song), wenig Service, preislich gehoben.
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